6 Widi

 Das Widi ist ein Flachmoor auf einer Höhe von 660 m ü. M. Der Untergrund ist, wie im Mittelland verbreitet, glazialen Ursprungs. Das Gebiet wurde vor ca. 10‘000 Jahren von Eismassen überdeckt. Es ist davon auszugehen, dass ein unterirdischer Zufluss bestand und das Wasser verdunstete oder versickerte. Es bestand auch kein Abfluss.

1970 wurde das Widi vom Regierungsrat des Kantons Bern unter Naturschutz gestellt um einige Pflanzenarten, die im Kanton Bern nur noch ganz selten oder gar nicht mehr anzutreffen waren, zu schützen.

1976 trocknete das Widi ganz aus und verlandete.

 

Der Bevölkerung von Meikirch war der Erhalt des Widis ein grosses Anliegen. Die Gemeinde setzte sich für den Erhalt ein und konnte erreichen, dass der Weier 1977 ausgebaggert wurde und so die Wasserfläche erhalten werden konnte.

Das Widi ist ein wichtiger Laichplatz für Frösche und Kröten.

Die Kosten wurden damals durch die Gemeinde Meikirch und den Kanton Bern getragen.

 

2001 wurde das Widi neu ausgebaggert und ein Vorbecken erstellt. Dort wurde Schilf angepflanzt , das einen grossen Teil des Nährstoffes aufnehmen und damit die Verlandung verzögert werden sollte. Diese Massnahme zeigte jedoch nicht die erwünschte Wirkung und das Widi verlandet erneut.

Um das Widi als Laichplatz und als Naherholungsraum zu erhalten wird ein erneuter Eingriff in der nächsten Zeit unumgänglich sein. Solche Arbeiten sind jedoch gut zu planen und Vor- und Nachteile  gut abzuwägen.

 

 2020 wurden bei einer Bestandesaufnahme rund 120 Pflanzenarten erfasst, zwei davon auf der roten Liste. Die Ursprünglich schützenswerten und sehr gefährdeten Pflanzen konnten schon vor einigen Jahren nicht mehr gefunden werden.

 

 

 

 

Nicht nur Pflanzenfreunde kommen auf die Rechnung. Das Widi bietet auch vielen Vogel- und anderen Tierarten einen Lebensraum. Für Grasfrösche und Erdkröten ist es ein wichtiger Laichplatz. So bald die Tage im Frühling wärmer werden, machen sie sich mit ihren quakenden Lauten bemerkbar. Regelmässig brüten Blässhühner, Zwergtaucher und Stockenten im Gebiet und ab und zu auch Teichhühner.  Das rege Treiben auf den freien Wasserflächen erfreut Jung und Alt. So bietet der kleine Weier der Bevölkerung von Meikirch und Umgebung viel Abwechslung und wird sehr geschätzt.

 


Eichelhäher

 

Die Bäume und Sträucher rund ums Widi bieten vielen Singvogelarten Brutplätze und Sitzwarten für Greifvögel. Regelmässig sind Turmfalken und Mäusebussarde auch auf den nahen Strommasten  zu sehen.

Die alten Bäume bieten Lebensraum und Nahrung für Vögel, Käfer, Schmetterlinge, Insekten, Fledermäuse, Baummarder und viele mehr.

Insbesonders die alten Eichen sind sehr wertvoll. Über 300 Tierarten bevorzugen die Eichen oder können ohne sie nicht leben. Mehr Infos zu Eichen.

 


 

Auch die Salweide dient vielen Schmetterlingsarten als Nektarpflanze oder als Raupenfutter. Darunter auch bekannte Arten wie der Kleine Fuchs, Grosser Fuchs, Trauermantel, verschiedene Schillerfalter und Nagelfleck.

Raupen dieser Arten findet man oft auch in den Brennnesselbständen rings ums Widi.