3 Orchideenweg

 Wilde Orchideen sind im stark besiedelten und intensiv genutzten Mittelland nur noch selten anzutreffen. Auch allgemein ist in der Schweiz die Zahl der Orchideenstandorte weiter rückläufig. Um diesen Rückgang aufzuhalten, sind alle wilden Orchideen seit längerer Zeit schweizweit geschützt.

Orchideenlebensräume in der Schweiz sind Magerwiesen, Laubwald, lichter Nadelwald, Feuchtgebiete und allgemein die Alpenregionen.   

Die Region Wohlensee-Frienisberg weist aufgrund verschiedener Faktoren mehr Orchideen auf, als das restliche Berner Mittelland. Hier gedeihen zur Zeit noch um die 25 Orchideenarten, (schweizweit etwa 70 Arten). Die meisten hiesigen Vorkommen liegen an Waldrändern und Waldwegen.

Die verbotene, erfolglose Verpflanzung von Orchideen in Hausgärten und die Mechanisierung der Waldarbeiten führen leider, trotz Artenschutz auch weiterhin zur Abnahme der Orchideen.

Dazu kommen Eigenschaften der Pflanzenart die das üppige Gedeihen erschweren: Orchideen stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und ihre Samen sind ohne Mitwirkung spezieller Wurzelpilze nicht keimfähig.

Der Orchideenweg im Frienisbergwald (ob Meikirch) soll daher mithelfen, die Wegbenützer auf die hier wachsenden Orchideen aufmerksam zu machen. Denn nur wer sie kennt, kann sie auch schützen.

Mit Absicht sind am Orchideenweg nur wenige Hinweistafeln aufgestellt, Sinn ist das eigene Entdecken der Orchideen und die Freude daran, dass sie hier noch gedeihen können. Am Start des Weges beim Reservoir liegen neben dem Schaukasten mit Informationen auch  Faltpläne auf denen die Route und die vorkommenden Orchideen beschrieben sind.

Mehr Informationen über einheimische Orchideen finden Sie bei der Arbeitsgruppe einheimische Orchideen, Aargau AGEO.

 

Weisse Waldhyazinthe

Platanthera bifolia

 

Am Orchideenweg sind häufig die weisse Waldhyazinthe (Blütezeit Mai/Juni) und die Breitblätterige Stendelwurz (Juli/Anfang August) zu sehen. Dazu nur vereinzelt das Lang-blätterige Waldvögelein (Mai), das grosse Zweiblatt (Mai/Juni), die rot-braune Stendelwurz (Juni/August) und der Fuchs' Gefleckte Fingerwurz.

Breitblättrige Stendelwurz

Epipactis helleborine


Langblättriges Waldvögelein

Cephalanthera longifolia

 Grosses Zweiblatt  

Neottia ovata

 

Fuchs' Gefleckte Fingerwurz Dactilorhiza fuchsii

Braunrote Stendelwurz

Epipactis atrorubens



Weisses Waldvögelein

Cephalanthera daemasonium

 

Entlang der Naturstrasse nach Wahlendorf (von der Hauptstrasse Meikirch - Frienisberg, durch den Wald), sind ebenfalls recht häufig die weisse Waldhyazinthe und die Breitblätterige Stendelwurz zu sehen sowie das weisse Waldvögelein (Blütezeit Ende Mai/Juni) und das rote Waldvögelein (Juni). 

Rotes Waldvögelein

Cephalanthera rubra


 

Übrige, vereinzelte Vorkommen an Wegen im Frienisbergwald: Grünliche Waldhyazinthe (Mai/Mitte Juli), Nestwurz (Mai/Mitte Juli), Moosorchis ( Juli/Mitte Aug.) Fuchs’ Gefleckte Fingerwurz [auch Fuchs’ Geflecktes Knabenkraut genannt] (Mai /Juli), Violette Stendelwurz (Ende Juli/August).

 

Grünliche Waldhyazinthe

Platanthera chlorantha

Nestwurz

Neottia nidus-avis

Violette Stendelwurz

Epipactis pururata

Moosorchis

Goodyera repens